Mit großen Zielen startete Daniel 2020 in die Saison. Das Corona viele Saisonziele zerschlagen hat und ein Umdenken bei der Auswahl der Jahreshighlights stattfinden musste, ging allen so. Es war eine steinige Saison mit vielen Höhen aber auch Tiefen und einer großen Veränderung im privaten Leben im letzten Quartal des Jahres.

Wenn mich jemand am 1. Januar gefragt hätte, wie meine Saison 2020 verlaufen wird, ich hätte wohl völlig ins Leere getippt. 2020 hat bei mir alles verändert und ein Pfad wurde zu einem Weg, sowohl in sportlicher wie privater Hinsicht. Trotz Corona konnte ich persönliche Erfolge feiern, auch wenn die Niederlagen beim Everesting enttäuschend und schmerzhaft waren. Demgegenüber kann ich mich über den Stoneman Arduenna Gold, Trans Hermann, Rurufer Nightride freuen und habe im Training sowohl mental wie sportlich einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Mit PMP Coaching habe ich mich auf einen völlig neuen Trainingsimpuls eingelassen und meine persönliche Leistung auf eine Stufe verbessert. Die 300 Watt Marke ist gefallen, das Training abwechslungsreicher und die Ziele größer geworden. Der Austausch mit Torsten Weber und die vielen kleinen Tipps in den Telefonaten sorgten für ein Umdenken Umstellen der Haltung zum Mountainbike Sport. Die Angst vor der Krise ist der Vorfreude gewichen, in der nächsten Krise allen zu beweisen, dass ich es will. An erster Stelle mir selbst.

Auch Natascha Bourguignon (B.active Personaltraining) hat einen bedeutsamen Anteil in diesem Prozess. Das ich heute hier sitze und zufrieden auf ein Jahr zurückblicken kann, dass von Höhen und Tiefen geprägt war aber mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung massiv nach vorne gebracht hat.

Impressionen 2021

Phase 1: Neue Bike Buddies und erste Erfolge im Training

Zur Jahereswende haben wir Coffee & Chainrings als Verein gegründet und sind topmotiviert in das Jahr 2020 gestartet. Ein Team mit Zielen und Visionen, die Highlights sind vielfältig und zeigen die bunte Mischung im Team.

Mit Th. und ein Bekannter habe ich zwei neue Bike Buddies gefunden, die mich auf vielen Highlights des Jahres begleitet haben. Die Chemie stimmt hier besonders, auch wenn der Rest der Crew genauso cool und verrückt ist. Th. und ein Bekannter haben es geschafft mich an meine Grenzen zu führen und darüberhinaus. Mit ihnen war beim Trans Hermann aufgeben keine Option. Trotz Schwächeanfalls und beschissenem 34er Kettenblatt bei den Rampen im Teutoburgerwald und weit über 4000hm an einem Tag.

Immerhin hatte ein Bekannter den passenden Profitipp für mich: Mit einem 34er Kettenblatt fährst du so eine Tour bestimmt auch nie wieder! Richtig.

Das Training war im ersten Quartal super und ich konnte mein nächstes Level erreichen. Mit Natascha arbeitete ich zu diesem Zeitpunkt insbesondere im Bereich Prognosetraining und Konzentrationstraining mit dem Ziel mittelfristig ein Flowskript zu entwerfen.

Phase 2: Everesting oder der Körper streikt zum falschen Zeitpunkt

Das Beste im Westen lautete das Motto, was wir uns als Verein auf die Fahne geschrieben haben. Eine Reise zu den besten 24h Rennen in NRW. Leider machte Corona ein Strich durch die Rechnung, stattdessen entschied ich mich für einen zweiten Everesting Versuch für Rad am Ring. Während der Stoneman Arduenna die Night on Bike ersetzen sollte.

Gemeinsam mit Th. zog ich das Everesting 2.0 an, unterstützt von Natascha, Joel und Jason. Bereits nach wenigen Stunden brach meine Leistung aufgrund eines beginnenden Infekts ein und zum Morgengrauen musste ich entkräftet aufgeben. Ein erster großer Rückschlag, fühlte ich mich doch vor dem Everesting auf einem neuen sportlichen Hoch.

Auch der Stoneman Arduenna sollte mit Th. und ein Bekannter zum Fiasko werden. Ein Bruch der Steckachse sorgte 20km vor dem Ende für einen technischen K.O.

Auch wenn man dann mal verliert, muss man besser zurückkomm’n als man ging. Der Wille macht das Fleisch auf deinen Knochen zu Beton. Nix ist umsonst, jeden Zentimeter muss man selber gehen, denn von alleine wird nichts komm’n. Motiviert, der Tunnelblick ans Ziel. Denn wann, wenn nicht jetzt, und wer, wenn nicht wir?

Kontra K – Erfolg ist kein Glück

Einmal mehr war es Natascha die mich aufbaute und eine neue Perspektive aufzeigte.

Phase 3: Erfolg ist kein Glück

Im Hochsommer sollte dann mit dem zweiten Stoneman, dem dritten Everesting und diversen persönlichen Zielen Erfolge eingesammelt werden. Parallel arbeitete ich im Mentaltraining immer mehr am Thema Emotionen und lernte mich immer besser verstehen.

Mit dem Stoneman Arduenna Gold Solo und dem Ruruferradweg als Nightride konnte ich zwei 9-10h Trainings in einer Woche absolvieren und über mich hinauswachsen. Insbesondere der 9h Nightride hatte es in sich, war es doch sehr unbehaglich alleine in der Nacht durch die Eifel ins hohe Venn zum Signal de Botrange zu fahren. Umso geiler das Gefühl hinterher.

Ebenso glücklich und zufrieden war ich nach dem Stoneman Arduenna Gold Finish. Was für eine geile Strecke in den Ardennen aber alleine über diese lange Distanz auch schwierig auszuhalten. Mein Navi versagte zu Beginn, so dass ich auf den 180km in Belgien auf die Beschilderung achten musste. Ich habs gemacht und die Freude war groß.

Trotzdem folgte mit dem Everesting 3.0 ein Rückschlag der ganz großen Sorte. Mit voller Überzeugung diesmal das Ding nach Hause zu bringen war ich gestartet. Uns es lief 10 Stunden lang besser als ich es erwartet habe und von jetzt auf gleich war der Ofen aus. In der Krise konnte ich keine Hilfe annehmen und mein Team musste ertragen, wie ich das Everesting in drei Auffahrten weggeworfen habe. Mir tat es leid, ich war unendlich traurig und vor allem mit den Kräften am Ende. Die sofortige Saisonpause folgte.

Phase 4: Veränderungen auf allen Ebenen

Torsten reflektierte mit mir das Everesting genauso wie Natascha, die im Laufe des Jahres nicht nur Mentaltrainerin war sondern auch in meine 24h Crew einstieg und das Team mit mir gemeinsam aufbaut. Zwei Sachen waren klar:

  1. Krisen werden immer wieder kommen. Ich kann keine Krisen verhindern, sondern ich muss meine Haltung zur Krise verändern. Einerseits ein Prozess andererseits aber nur über wie sehr will ich es? zu lösen.
  2. Ich muss mich meinem Team mehr öffnen und besser mitnehmen. Mehr Kommunikation und vor allem Offenheit von mir sind notwendig, um Veränderungen zu erreichen.

In der Saisonpause drehte ich jeden Stein um. Weg von Daten und Fakten, hin zu Selbst vertrauen und Gefühl. Unterstützung annehmen und einfordern. Das Team mitnehmen und gemeinsam Pläne machen. Ja, ich trainiere nicht nur des Trainings wegen, sondern für den Erfolg. Wer erfolgreich sein will, muss aber auch daran glauben.

Sportlich war der Weg klar, der dann seit Oktober auch privat zu einer großen Veränderung führen sollte. Natascha und ich sind weit mehr als ein gutes Team. Es folgte ein Prozess aus Trennung, Schmerz und Trauer hin zu einem Weg, der vor 1,5 Jahren als Pfad zu einer mentalen Veränderung begann und mein Leben jetzt ganzheitlich auf den Kopf gestellt hat. Gemeinsam werden wir in den nächsten Jahren unsere Erfolge feiern.

Fazit

640 Stunden Training, 14000km und ganz viele neue Erfahrungen. Natürlich achte ich noch auf meine Trainingswerte und Vorgaben aber insgesamt steht der Spaß und das Gefühl im Vordergrund. Ich will das beste aus mir herausholen und erfolgreich werden. Der Weg ist da.

2021 wird wieder viele neue Highlights bringen. Ich werde ein weiteres Jahr mit PMP Coaching zusammenarbeiten und auch von dem Know How von Christian Knees profitieren. Mein Training werden wir noch mehr an meinen Zielen anpassen und die gängige Trainingslehre verlassen.

Ich formiere ein Team hinter mir, dass mich bei den nächsten Wettkämpfen bedingungslos zum Erfolg pushen wird. Das mich unterstützen wird und gemeinsam mit mir alles tun wird, was notwendig ist. Support is Power wird neben Erfolg ist kein Glück und der Formel Trainingsernst = Wettkampfspaß meine Haltung für das beste 2021.