Zwei Wochen sind vergangen seit dem ich bei der wembo 24h Mountainbike Weltmeisterschaft 2017 in Finale Ligure den dritten Platz erreicht habe und auf dem Podium der Siegerehrung bei der Weltmeisterschaft gestanden habe. Gemeinsam mit Weltmeister Elias van Hoeydonck (Belgien) und dem Vize Weltmeister Peter Piazza (Italien) in meiner Altersklasse. Zeit, um dieses bisher einmalige Erlebnis in einen Rennbericht zu fassen.
Um kurz vor acht Uhr, noch etwas über zwei Stunden zu gehen, war ich mir sicher den 3. Platz gewinnen zu können. Helga teilte mir mit, dass er Parutto gesehen habe wie er sich umgezogen hätte. Von hinten fuhr Pellegrini zwar konstant weiter aber mit Zeiten konstant über einer Stunde war er keine Gefahr mehr bei 2 Runden Vorsprung.
22:50 Ich war k.o. Natürlich wäre ich weitergefahren, hätte ich es gemusst.
Und das ich mit der Pause zwei Stunden vor Rennende sowohl die Top50 Platzierung als auch meinen Vorsprung auf ein Bekannter Staiger einbüßte und damit nur zweitbester deutscher Fahrer werde, nahm ich in Kauf. Ich war WM-Dritter und musste dafür zwei Stunden vor Rennende nichts mehr machen, außer um kurz vor neun Uhr in meine 26. und letzte Runde fahren, um dann um 10 Uhr im Ziel feuern zu können.
Entsprechend gelöst war die Stimmung in der Crew, es war ein tolles Gefühl den Erfolg bereits jetzt feiern zu können. Als Dankeschön für alles habe ich Helga eingeladen mit seinem Media Rad die letzte Runde Videographisch festzuhalten. Stolz wie Oskar bereitete er sich vor, den WM-Dritten zu begleiten.
Guck mal, mein letzter Riegel! 😀
23:54 Leider war es Helga aufgrund eines technischen Defekts nicht vergönnt die gesamte Runde mit mir zu fahren, weil ich nicht warten wollte. Irgendwie hatte ich noch immer Schiss den dritten Platz zu verlieren. Also machte ich 2/3 meiner letzten Runde dann doch alleine.
Ich schob Toboga fast in Tränen aufgelöst hoch. Oben angekommen wusste ich, dass ich alles geschafft habe. Mit einem breiten Grinsen und Jubelschreien ging es hinab in den Rumpeltrail. Du musst das jetzt alles noch ein letztes Mal genießen dachte ich mir.
23:57 Kamen hielt Ausschau und der Rest der Crew jubelten mir bei der letzten Toboga Durchfahrt zu. Ich glaube noch nie Zuvor gab es derart strahlende Bilder von mir nach einem Rennen.
Podium bei der wembo 24h Solo Mountainbike Weltmeisterschaft 2017
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Gefühl nach dem Rennen war. Ich war fix und fertig und trotzdem voller Glücksgefühle. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Auch die Siegerehrung, meiner allererste, werde ich nie vergessen.
Ähem, Du hattest mich also im Griff und nahmst „billigend in Kauf“, hinter mir ins Ziel zu kommen? Deine Leser in dem Glauben zu lassen, ist nicht ganz die feine sportliche Art und zugleich eine gewagte Theorie. Du bist Dir also ganz sicher, dass Du pausenlos weitergefahren wärst, wenn Du gemusst hättest? Da hast Du mir etwas voraus 😉 Ich war mir zu dem Zeitpunkt keinen Moment sicher, dass ich pausenlos weiterfahren kann, aber ich habe es gemacht. Nur das zählt – und addiert sich im Ziel zu einer Runde und 105 Minuten zwischen uns.
VG,
ein Bekannter
Korr: eine Runde und 45 Min., also ungefähr 100 Minuten. M.
Entschuldige ein Bekannter, aber ich habe oder geschrieben das ich dich im Griff hatte noch, dass ich dich in jedem Fall geschlagen hätte. Ich habe lediglich die Tatsache geschrieben, dass das Gesamtklassement und die Tatsache, dass ich hätte bester deutscher Fahrer werden können nebensachlich waren und für uns am Morgen keine Rolle mehr spielten, weshalb ich sehr viel zeit verschenkt habe. Im Übrigen mehr Zeit als die eine Runde und 45 Minuten, die du am Ende Vorsprung hattest.
Das Duell mit dir wäre spannend geworden und der Ausgang wäre offen gewesen, dass zeigen unsere Rundenzeiten ja. Letztendlich war die Transparenz des Klassements aber zu keinem Zeitpunkt gegeben, so dass wir uns alleine auf die minimalen aus der AK-Wertung konzentriert haben. Billigend in Kauf habe ich also wirklich zu verlierende Plätze im GC, darüber war ich mir bewusst. Es war mir egal. Das wir am Ende uns nicht duellieren konnten ist mir hinterher aufgefallen, aber – und das war die Intention im Artikel – es wäre mir zu dem Zeitpunkt egal gewesen, weil die Freude über Rang 3 dermaßen überwogen hatte.
Ich erkenne in meinem Beitrag kein unsportliches Verhalten, weil ich dich weder schlecht geredet habe noch deine Leistung irgendwie herabgewürdigt habe. Falls du dich angegriffen gefühlt hast, so möchte ich mir dafür entschuldigen. Das war nicht meine Absicht.
Viele Grüße
Daniel
Du hast es schon wieder getan ????
Nämlich darüber spekuliert, mit welcher Leistung Du weitergefahren wärst. Ich bin da ganz einfach strukturiert: Am Ende zählt die Ergebnisliste ohne alles hätte, hätte, Fahrradkette. Wenn Du sogar noch länger als die ca. 100 Minuten zwischen uns in der Box gesessen bist, hattest Du am Ende des Rennens so viel Pause, dass es IMHO fast unmöglich ist, zu prognostizieren, wie es Dir alternativ im Sattel ergangen wäre. Nicht mehr und nicht weniger. Verschiedene Denkarten, kein Grund zur Entschuldigung.