Schaut man rein auf die Daten könnte man auf die Idee kommen, Daniel hätte im Januar einen Schritt zurück gemacht und weniger gut trainiert. Das Gegenteil ist der Fall, der Januar war ein Monat der Superlative – Daniel ist auf dem Weg besten Weg ein Bekannters erfolgreiche Saison 2018 zu kopieren.
Mit nur 42 Stunden Training habe ich im Januar in Relation wenig trainiert, verglichen mit meinen üblichen Umfängen in den letzten Monaten aber auch verglichen mit Leistungen im Januar aus anderen Jahren. Aber Trainingsstunden sind nicht alles und was daraus nicht deutlich wird sind folgende Punkte:
Es war einer der erfolgreichsten Monate in den letzten drei Jahren. Ich habe diverse persönliche Rekorde eingestellt, meine CTL (Fitnesswert) um 9 Punkte gesteigert und mit einer Trainings Stress Balance von bis zu -40 mich bis an die äußerste Grenze in der Trainingsbelastung gewagt. Und gewonnen.
Warum ich dann trotzdem über 10 Stunden von meinem normalen Pensum abweiche? Weil durch die Trainingssteuerung die erste und letzte Woche im Januar mit regenerativen Entlastungstagen die Werte verfälscht.
Natürlich verfälscht hier niemand irgendwas. Aber wenn man sich eben nur die Trainingsstunden, reinen Kilometerleistungen oder irgendeinen anderen Wert isoliert anschaut, dann kann es schnell passieren, dass die Bewertung anders ausfällt als unter Berücksichtigung aller Fakten.
Die Fakten: Im Januar erreichte ich CP5 und CP20 Bestwerte verglichen mit den Jahren 2016 bis 2018. Meine Stundenleistung ist im G2 Bereich im Januar höher gewesen als während des besten MTB Marathons 2018.
Mit 10,5h, 13h und 13,5h waren meine Umfangwochen im Januar richtig stark, gleiches gilt für meine TSS-Wochenwerte. Ich bin also richtig derbe zufrieden.
Zahlen, Daten und Vergleiche
42 Stunden Training im Januar, das sagte ich bereits. Mit knapp 29.000 Kalorien habe ich einiges an Energie verbrannt, vergleichen mit Dezember (32500 in 50 Stunden) sogar im Schnitt mehr pro Training. Mit 2400 TSS Punkten habe ich zwar 125 TSS Punkte weniger gemacht, aber die 2400 TSS acht Stunden früher erreicht. meine durchschnittliche Trainingsleistung war 9 Watt höher. Insgesamt bin ich im ersten Monat des Jahres 1100km gefahren, allerdings verfälschen Zwift Kilometer das Bild.
Das Jahr begann mit einer Erholungswoche, denn auch im Dezember war ich schon sehr guter Dinge und blickte im Trainingsrückblick Dezember bereits erwartungsvoll in die Testtage im Januar.
Besser geht der Start ins Jahr nicht: CP20 und CP5 Test
Ich glaube ich bin bisher nur 2016 in meinem ersten Jahr mit Leistungsmesser erwartungsvoller in einen Leistungstest gestartet. Nach der Erholungswoche waren am 8.01 und 11.01.2019 in der KW2 erst der CP20 und dann der CP5 Test an der Reihe. Ein Grund, warum ich in dieser Woche nur 10 Stunden trainiert habe. Die All Out Belastungen wollen auch regeneriert werden.
Mit 290 Watt habe ich das bisher beste CP20 Testergebnis seit immer eingefahren. Langsam und behäbig nähere ich meinem Ziel der 300 Watt Marke. Am Ball bleiben und sich kleine Häppchen Ziele setzen ist auf jeden Fall lohnenswert. Mit 285 Watt war ich im März 2017 ähnlich stark, im August 2017 lag meine Leistung bei 275 Watt. 2018 kam ich nicht über 265 Watt.
Die Gründe sind vielfältig und habe ich bereits häufiger erklärt. Sowohl der Stoffwechsel als auch das Becken sind hier die beiden entscheidenen Faktoren. Und derzeit laufen beide wie geschmiert.
Vom Gefühl her war mir auch klar, dass ich am Freitag den CP5 Test nur positiv mit dem Erreichen des ersten Ziels der Saison (350 Watt) abschließen werde. Mit 378 Watt habe ich aber auf der Rolle das Ziel nicht nur erreicht, sondern übertrumpft. Nur im August 16 war ich mit 394 Watt besser. Allerdings an einer Rampe an der Sophienhöhe, wo erfahrungsgemäß auch die Leistung etwas besser aus den Beinen kommt.
Bessere Leistung als im MTB Marathon
Dieses gute Gefühl nahm ich mit in den Trainingsblock, der auf eine Menge G2-Tempointervalle setzte. Von 20min bis 1h40min war jede Intervalllänge dabei. Besondere Herausforderungen waren die Tempointervalle aber nicht, weil ich sie mental mit der Häppchenmethode immer gut bewältigen konnte und weil die Anstrengungswahrnehmung dieser Trainings viel niedriger ist als in den vergangenen Jahren. Auch ein Indiz für die Gesundung des Stoffwechsels.
Herausgekommen sind Bestwerte über eine Stunde von 237, 235 und 230 Watt alleine im Januar. Im ganzen Jahr 2018 lag meine allerbeste Leistung über eine Stunde bei 238 Watt während eines belgischen MTB Marathons.
Es verwundert mich nicht, dass ich einen Tag nach dem CP5 Test in einem der härtesten Trainings im Januar (2x20min EB und 3x5min SB Intervalle) mit 266 Watt und 262 Watt bessere Leistungen abgeliefert habe, als während der besten 20min im ganzen Jahr 2018 (262 Watt).
Ich freue mich nur darüber. Und wundere mich manchmal über mich selbst wie spielend ein zuvor als schwer eingestuftes Training von mir absolviert wurde.
Fahrtechnik noch vorhanden
Dank meines Teams konnte ich auch im Januar die ersten Geländekilometer mit Bravour bestehen. Zwar zeigte mir Herri gegen Ende des Trainings meine Defizite im konditionellen Bereich aber sowohl die Leistung in den ersten 2,5 Stunden als auch meine Fahrtechnik über die gesamte Distanz der MTB Discovery Trails zeigten mir, dass ich mir hier viel weniger Sorgen machen muss, als ich angenommen hatte.
G1 Leistung nach Weber A Bruchmassiv gestiegen
Bereits im Dezember habe ich bei meinem Trainingsrückblick bereits geschrieben, dass ich meine G1 Leistung viel einfacher halten kann oder in Zahlen: In einer 2h G1 Einheit fahre ich 5% im KB Bereich gegenüber 20% in den Monaten davor. Außerdem fahre ich im G1 Bereich mit mehr als 180 Watt und habe mich hier in einem Monat um fast 10 Watt verbessert.
Jarmo ist ebenso begeistert wie sprachlos, denn mein Becken ist weniger verrenkt als vor dem Bruch und es Bedarf nur geringer Arbeit bis es wieder richtig sitzt. Zum Vorteil meiner Beine, die jetzt längere Massagen bekommen 😀
Im Januar habe ich im Übrigen meine erste Trainingswoche mit 200+ Watt Durchschnittsleistung erzielt. Noch ein weiterer PR!
Gewicht ist Zündlein an der Waage
Die Vorzeichen stehen alle richtig gut. Natürlich ziehe ich auch enorme Motivation und Kraft durch die Bikelovetour. Das Zündlein an der Waage, ob es eine gute oder eine sehr gute Saison wird, wird mein Gewicht sein.
Es ist ein schmaler Grat aus Energiedefizit und trotzdem ausreichend Essen, um das Training in den Alltagsstress zu bewältigen. Aber von Dezember (87kg) bin ich bis jetzt auf 84,5kg gesunken und damit im Soll mein Gewichtssziel von 87kg im März zu erreichen.
Meine Ernährungsroutine ist im Fokus ohne den Druck auf ein Maß aufzubauen, dass das Ziel zum Scheitern verurteilt ist.
Ausblick Februar
Im Februar startet jetzt der Vo2Max Block mit SB Intervallen und dem Ziel meine FTP auf das nächste Level zu pushen. Wenn ich den nächsten CP20 Test dann mit 300 Watt durchziehe habe ich den nächsten Meilenstein (285 Watt FTP) auf den Weg zum besten Daniel aller Zeiten erreicht.
Das Training an der Kotzgrenze wird für mich eine neue Erfahrung sein und mir bestimmt auch für die langen und ruhigeren Einheiten im März Ziel Motivation geben. ich befürchte ich werde diesen Block nämlich nicht so schnell vermissen 😀
Mit der BAMS 2019 habe ich neben den drei 24 Stunden MTB Rennen ein weiteres Highlight, dass ich in meiner aktuellen Verfassung bestimmt besser in Angriff nehmen kann als im letzten Jahr. Ich brenne jedenfalls auf La Hallonienne an Ostern!
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