10 Tage vor der wembo 6/12/24 Stunden Mountainbike Europameisterschaft im portugiesischen Penafiel ist es Zeit für den letzten Trainingsrückblick davor. Im August hat Daniel alle Regler voll aufgedreht und ist seinem Weg zum besten Daniel aller Zeiten konsequent weitergegangen. Heraus kamen nicht nur 80 Stunden Training, sondern verdammt viele persönliche Rekorde.

Was war das bitte für ein August? Aufgrund privater Zwischenfälle (zuerst wird das Portmonee aus dem Auto geklaut, vier Wochen später fängt das Auto während der Fahrt Feuer und brennt vollständig aus), blieb der August rennfrei. Nichtsdestotrotz konnte ich von Highlight zu Highlight und Trainingserfolg zu Trainingserfolg fahren, sowie meinem Gewicht dabei zuschauen wie es immer weiter Richtung Wunschgewicht gefallen ist.

10 Tage vor der 24h Mountainbike Europameisterschaft fühle ich mich bereit. Auch weil ich im August auf so vielen Ebenen Neues gelernt habe und mich auch mental neu aufstelle.

Alleine die nackten Zahlen lassen mich ein Stückchen wachsen: 80:53h Training (persönlicher Rekord seit BIKE Transalp 2015), 1546km Mountainbike, 25.978hm (fast doppelt so viel wie im Jahresdurchschnitt bisher), 3950 TSS bei über 50.000kj Energie Umsatz. Dazu eine neue CP60 Bestleistung, die beste STAPS Diagnostik seit immer und das niedrigste Gewicht seit der 24h MTB WM 2017. Hell yeah!

Die EM kann kommen, ich bin bin bereit.

STAPS Bestätigung und Alpen zum Start im August

Nach einer Ruhewoche Ende Juli sorgte ein Doppelevent STAPS Leistungstest und Stoneman La Glaciara am ersten Augustwochenende für ordentlich Furore. Freitags morgens der Test, danach eine lange Autofahrt in die Schweiz und Samstag morgens gemeinsam mit Herri und Helga in den Alpen unterwegs. Herrlich.

Doch auch danach gabs nicht viel Zeit zum durchatmen, denn es folgten zwei Trainingslager zu Hause mit dem Schwerpunkt auf höhere Belastungen und natürlich mit einigen Umfängen. Dazwischen eine CP60 Testwoche und eine fünf tägige Ruhewoche, die Kraft für den Schlussspurt im August gegeben hat. Wenn auch mit dem gescheiterten Everesting Versuch nicht alles bis ins letzte Detail funktionierte, war es genau der Monat, der bei der EM den Unterschied machen wird.

STAPS Leistungstest

Mein bester Test bei STAPS aller Zeiten war der Grundstein für den erfolgreichen August und Bestätigung für die gute Zusammenarbeit mit Benjamin in den letzten anderthalb Jahren.

Vom Frühjahr bis heute konnten wir mir an der Schwelle ein Plus von knapp 20 Watt antrainieren ohne signifiant der an der Laktatbildungsrate in die Höhe zu schießen. Soll heißen, meine Leistung ist auf einem für mich super Niveau und meine Stoffwechseleffizienz weiterhin auf den Ultraausdauersport ausgelegt. Einziges Wermutströpfchen an dem Test ist die um 5 Watt verpasste Langzeitzielsetzung von 300 Watt an der Schwelle. Aber mit 295 Watt ist meine Schwelle in diesem Jahr für mich überraschend stark.

Wenn man keine Bergziege ist, muss man eine werden (wollen)

Das auf den Test folgende Stoneman Erlebnis liegt bereits jetzt ganz hoch auf der epischen Momente Liste. Was waren das für grandiose Ausblicke auf die Gletscher und Täler. Bereits auf der Autofahrt hatten wir wieder Blut geleckt. #cantcopythealps.

Das Stoneman Gold Abenteuer klappte dann zwar nicht ganz perfekt aber in mir wurde die Bergziege geweckt. Mit 100km und 4000hm waren in der Schweiz Kletterpartien gefordert, die ich bis dahin trotz 24h Rennen und Transalp im Kilometer-Höhenmeter Verhältnis noch nicht gefahren bin (und so schnell nicht mehr fahren werde). Dachte ich noch ziemlich fertig auf dem Dach des Breithorns.

Fünf Tage später hatte ich 100km und 4000hm auf der Sophienhöhe vernichtet und meinen Rekord egalisiert. Weitere 10 Tage später 185km mit 7000hm. Und das obwohl ich alles andere, als eine Bergziege war.

Neue Trainingsmethoden

Im mentalen Bereich mache ich kleine Fortschritte aber auch diese helfen mir bestmöglich in 10 Tagen bei der EM topfit am Start zu stehen. Auf dem Rad haben wir auch neue Methoden ausprobiert, die mir sehr geholfen haben. Zum Beispiel konnte ich meine Trainingszeit mehrmals selbst bestimmen, in dem ich für das Erreichen der Trainingsziele (fahre 60min an der Schwelle, fahre 120min im Tempo Bereich, fahre erst nach Hause, wenn dein Garmin 5000kj anzeigt) selbst verantwortlich war und diese über meine Intensität und Motivation selbst steuern konnte.

Das hat nicht nur die Einheiten kurz gehalten, sondern auch meinen Spaß sehr gesteigert.

Fazit

Man muss es wollen müssen. Wenn man einen Lauf hat, dann geht es vorwärts. Beide Floskeln bringen es ziemlich auf den Punkt. Dazu gesellt sich ein von der gesamten Fettstoffwechsel Problematik aus den letzten 1, 5 Jahren befreiter Körper, der immer belastungsfähiger und -williger wird. Außerdem sorge ich im Alltag durch Meditation und Achtsamkeit für eine Stresskontrolle, was sich auch positiv auf die Regeneration auswirkt. Alles zusammen nimmt langsam für mich sehr hocherfreuliche Formen an, so dass ich so gut wie noch nie in ein 24 Stunden Rennen starte werde. Nächste Woche Mittwoch geht es los, ich freue mich und bin bereit.